Hilfe in Kara Tepe 2 und Athen
Es gibt in Griechenland weiterhin viel zu tun für „Solingen hilft“, auch wenn wir derzeit nicht selber vor Ort sein können. Ihre Spenden wissen wir aber in guten Händen verlässlicher Partnerorganisationen.
Schulprojekt in Bussen im Lager von Kara Tepe 2.
Auf Lesbos haben wir im Lager Kara Tepe 2 (Nachfolge-Lager von Moria) ein Krätze-Programm komplett finanziert. Sechs Waschmaschinen, zwölf Trockner sowie ein Duschcontainer und ein Container für das Wäscheprogramm sowie 900 Packungen Scabioral (Ivermectin), einem guten und teuren Krätzemittel, sorgen dafür, dass die Menschen wieder in den Zelten zusammen leben können. Es ist zu einem sehr guten Rückgang der infizierten Ekzeme bei den Menschen gekommen.
Das Essen ist weiterhin schlecht. Auch hier unterstützen wir, ebenso wie immer und dauerhaft mit Medikamenten, aber auch Vitamintabletten, besonders für die 40% Kinder. Weiterhin fördern wir ein Frischwasser-Programm, das pro Tag 10.000 frische Wasserflaschen gegen 100.000 gesammelte alte Flaschen ausgibt, die dem Recycling zugeführt werden.
Darüber hinaus finanzieren wir ein Schulprojekt mit, das in Zelten, jetzt aber auch in zwei Bussen im Camp durchgeführt wird.
Mit Medikamenten unterstützen wir auch auf Chios und Samos in den Flüchtlingslagern.
Die Lage für Geflüchtete in Griechenland hat sich kaum verbessert. Anträge von Menschen aus Syrien werden kaum noch anerkannt. Ihnen wird gesagt, sie können in ihr erstes Zielland zurück, in die Türkei. Die nimmt sie aber nicht und so leben diese Menschen auf den Inseln oder auf dem Festland über Jahre ohne Anerkennung.
Mit der Übersiedlung aufs Festland bei einer Anerkennungsrate von 66% bei den Menschen aus Afghanistan füllt sich Athen immer mehr. Hier leben inzwischen 45.000 Geflüchtete in mittlerweile 13 Lagern. Tagsüber kommt es zum Treffen dieser Menschen auf dem Viktoria-Platz in Athen. Die Menschen sind ein einem Teufelskreis gefangen: kein Einkommen, keine Wohnung, keine Arbeit, kein Geld um zu Leben. So stehen Tausende täglich an den Essensausgaben an. Hier helfen wir mit Essen, Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Windeln, Babynahrung, Milch etc. Ebenso finanzieren wir eine kleine Klinik für die geflüchteten Menschen mit Ärzten, Schwestern, Equipment wie Ultraschall und EKG und natürlich mit allen Medikamenten
Lager-Alltag in Athen.
Wir selbst planen Anfang Juni 2021 wieder vor Ort sein, mitzuarbeiten bzw. die genannten Projekte zu betreuen.
Bamdad Esmaili und Isabel Schayani zeigen in einem WDRforyou-Beitrag vom 29. April 2021 unter welchen Bedingungen Familien ihr Überleben in Athen meistern müssen: