Moria

„Solingen hilft“ mittlerweile größter Spender in Moria

Dr. Christoph Zenses ist gerade von seinem fünften Hilfseinsatz in Moria zurückgekehrt. Im Gepäck hatte er rund 30.000 Euro Spenden, von denen Medikamente, aber auch drei Sauerstoffgeräte finanziert wurden, die im Falle einer Covid-19-Erkrankung zum Einsatz kommen könnten. Es gilt nach wie vor eine strikte Ausgangssperre für die Bewohner des Lagers und Hilfskräfte müssen sich vor ihrem Einsatz zweimal testen lassen. Ein Corona-Ausbruch im Camp hätte fatale Folgen für die derzeit etwa 16.000 Geflüchteten, die kaum genug Wasser für ihre normale Hygiene haben, geschweige denn unter Corona-Bedingungen.

Inzwischen erreichen den Verein Spenden aus ganz Deutschland. Mit dem Geld werden nicht nur Medikamente, sondern auch ein Programm für frisches Trinkwasser finanziert. Auch der Wiederaufbau der Campschule wird unterstützt, nachdem die alte abgebrannt war.

Aber nicht nur Geld, sondern auch Öffentlichkeit ist wichtig, um eine Lösung für die dort festsitzenden Menschen voranzubringen. So freute sich Christoph Zenses über den Anruf von Joachim Stamp, NRW-Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (FDP), der ihm Unterstützung zusagte. Er berichtete Stamp von Patienten, die mit Schmerzen in jeder Form zu ihm kommen. „Frauen leiden an Harnverhalt und Infekten, weil sie sich nachts nicht auf die Toilette trauen.“ Auch Krätze tritt in der Enge des Lagers oft auf, aber behandeln lassen sich höchstens die Symptome.